Wie stellt sich die Gen Y-Z Urlaub in Deutschland vor?
Die Destination Deutschland ist bei Touristen aufgrund ihrer vielen Facetten ein beliebtes Reiseziel. Warum sollte man tausende von Kilometern auf sich nehmen, wenn es in der eigenen Heimat 357.000 Quadratkilometer Fläche voller Möglichkeiten für Alleinreisende, Familien, Sportler und Genießer gibt? Es stellt sich die Frage, wie die Hotellerie dazu beitragen kann, Deutschland als Destination noch stärker ins Bewusstsein der Generation Y/Z zu bringen.
Welche Konzepte und Angebote braucht die Ferienhotellerie, um bekannte Reiseziele zu stärken und unbekannte sichtbar zu machen? Schon zum dritten Mal hat das Hotelkompetenzzentrum dazu einen Wettbewerb initiiert und die zukünftigen Gäste selbst mit der Beantwortung der Fragen beauftragt.
Die Gen Y-Z ist vor allem durch Social Media geprägt – besonders Letztere ist voll integriert damit aufgewachsen. Daher ist auch wenig verwunderlich, dass auf ein „instagrammable“ Design großen Wert gelegt wird. Ein bis zwei coole Spots im Hotel, die sich für ein schönes Foto oder eine schnelle Story eignen, bieten sich an. Die Hotelgäste der Zukunft legen großen Wert auf einen schonenden Umgang mit Ressourcen und ein modernes Ambiente, das sich vom alltäglichen Wohnen abhebt. Luxus wird schon sehr lange nicht mehr über High-Class-Produkte definiert – nachhaltige und natürliche Produkte, Einzigartigkeit und Erlebnisse sind das, was als erstrebenswert gilt. Reisen dient der Kompensation des Alltagsstresses, gerne als sog. Workation. Eine Kombination von Arbeit und Freizeit sowie gleichzeitig Erholung und Entspannung werden als Hauptmotive für einen Urlaub in der Destination Deutschland genannt. Gleichzeitig sucht die Generation das Abenteuer und sieht sich als offen gegenüber den unterschiedlichsten Aktivitäten – ob es besondere Erlebnisse jenseits der Touristenpfade, Kunstworkshops oder Handwerkskurse sind. Wichtig ist nur die Zusammenarbeit aller Akteure am Urlaubsort: Hotels und Freizeitanbieter sollten keine eigene Insel bilden, sondern nach Möglichkeit in den Ort integriert sein und mit den Locals kooperieren. Sich neben Arbeit und Abenteuer regenerieren können ist durchaus denkbar: mit gesundheitsfördernden Angeboten und einem Fokus auch auf die psychologische Gesundheit fühlt sich die #nextgen eindeutig angesprochen.
Gewonnen haben den Ideenwettbewerb in diesem Jahr drei Mediendesign-Studentinnen der DHBW Ravensburg: Stella Böckling, Salea Buhmann und Chiara Zwingenberg mit ihrem Konzept GET TRAVEL. Chiara: „Wir können es immer noch nicht glauben, dass wir gewonnen haben! Meine Gruppe entwickelte ein modulares Zugkonzept. Die Idee ist sehr fiktiv, aber wir wollten groß träumen. Der Zug ist als Hotel ausgebaut und die verschiedenen Facetten Deutschlands werden mit einbezogen. Das Interiordesign streckt sich von den günstigen Mehrbettzimmern, über die Luxussuiten mit Badewanne, bis hin zu den Unterhaltungsräumen: eine Panoramabar, ein Infinity-Pool mit Wellnessbereich, ein Supermarkt, eine Boulderwand und vieles mehr. Der Zug fährt eine vielfältige Tour durch die spannendsten Orte Deutschlands. Als Reisender kann man an jeder Haltestelle ein- und aussteigen und in nur 1 Woche unfassbare Eindrücke sammeln. Wir machen kein Resort in Deutschland... wir machen ganz Deutschland zum Resort! We love to enterTRAIN you!“
Platz 2 belegten Nadine Dukat, Milena Kasper und Adrian Fels mit ihrem Konzept SEENSUCHT, Platz 3 ging an den LOKSchuppen von Rahel Fundinger, Hanah Stauch und Kim Steinbeck. Alle fünf Finalkonzepte sind auf dem LinkedIn-Profil von Julia von Klitzing veröffentlicht. Die drei Siegergruppen durften sich über ein tolles Preisgeld in Höhe von 2.000€, 1.000€ und 750€ - zur Verfügung gestellt von der Dorint Gruppe freuen. Auch die Viert- und Fünftplatzierten gingen nicht leer aus und erhielten Sachgeschenke von WMF sowie Weiterbildungsgutscheine der Deutschen Hotelakademie im Wert von 500€.
Neben der spannenden Finalrunde am Nachmittag erwartete alle Gäste vormittags ein vielfältiges Tagungsprogramm mit Vorträgen von Sascha Dalig, Regional Director Central Europe - Wyndham Hotels & Resorts - Nachhaltigkeit: aber bitte ehrlich, Bettina Schütt, Geschäftsführerin / COO Dorint Hotels & Resorts zum Thema Bedeutung der Marke für den Erfolg des Hotelbetriebes und Thorsten Bauschmann, Geschäftsführer (COO) HONASSET GmbH über die Faszination Ferienhotellerie – Investment und Finanzierung am Beispiel des Dorint Hotels Baltic Hills. Mit einer der beliebtesten Programmpunkte war das Business-Speed-Dating: hier hatten alle Studenten die Möglichkeit, sich in kurzen Einzelgesprächen mit Branchenpersönlichkeiten auszutauschen und Hotelbrands wie Derag, Dorint oder HolidayInn kennen zu lernen. Auch Sonja Kara von hotelideen war mit als „Dater“ dabei, um Einblicke in den Alltag eines Innenarchitekten zu geben, sowie Franziska Weidner von Foodtrucks United, die ihr spannendes Franchise-Modell lebhaft vorstellte.
Wir sagen ganz herzlichen Dank an alle Gäste, Speaker, Aussteller und das Team Hotelkompetenzzentrum und freuen uns auf das nächste Mal!